Kommunikation – verbindendes Element in dynamischen Umwelten

"Leadership" ist nach wie vor großes Thema in der Personalentwicklung an Universitäten und Fachhochschulen, so eine ad-hoc Online-Umfrage unter den achtzig TeilnehmerInnen der Tagung „Zukunft HR Management – Wandel, Entwicklung und Nachhaltigkeit“, zu der AUCEN am 23. Jänner 2017 nach Wien lud.

Führungskräfteentwicklung steht seit Jahren auf der Agenda der universitären Personalentwicklung. Die Frage, warum gerade dieses Thema auch 2017 Top-Thema ist, stellt sich vor dem Hintergrund bereits zahlreich umgesetzter Programme für diese Zielgruppe. Gundi Wentner (Deloitte) führt dies darauf zurück, dass die wenigsten mit diesen Programmen zufrieden sind und es sich zumeist ausschließlich um Trainingsangebote handelt. Der Trend geht vielmehr in Richtung „knowledge sharing“ und Zusammenarbeit mit der HR. Wesentliches Element für gute Führungsarbeit ist regelmäßiges Feedback, viel häufiger und unmittelbarer als ein Mal im Jahr im Rahmen von MitarbeiterInnengesprächen oder MitarbeiterInnen-Befragungen. Für Doris Walter (Geschäftsführerin der FH Salzburg) stehen im Rahmen der Führungskräfteentwicklung Austausch und individuelles Coaching im Fokus. Der Aufbau von Vertrauen und partizipative Führung seien ihr zufolge Erfolgsfaktoren.

Niels Pfläging irritierte mit seinen Theorien darüber, dass bekannte Werkzeuge der Personalentwicklung wie Seminare, Zielvereinbarungen oder MitarbeiterInnengespräche längst überholt seien und regte dadurch zum Nach- und Neudenken ebenso wie zu Diskussionen an.

Als Schlüssel zum Erfolg in Sachen Personalentwicklung steht für Florian Stieger (Gesellschaft für Personalentwicklung | GfP) die Kernbotschaft „begeistern, befähigen, beteiligen“ im Vordergrund. Dass Personalentwicklung mehr ist als Fort- und Weiterbildung, wie dies schon Leopold Stieger anno 1972 bei Gründung der GfP postulierte, ist bekannt, doch welche (neuen) Wege soll die Personalentwicklung in Zukunft gehen?

  • MitarbeiterInnen in deren Weiterentwicklung einbinden,
  • herkömmliche Werkzeuge überdenken,
  • (informelles) Lernen in Netzwerken ankurbeln

… um nur einige Möglichkeiten anzuführen. Vereinendes Element von Personalentwicklungsprogrammen, Leadership Development Initiativen und Organisationsentwicklungsmaßnahmen ist die Kommunikation, darüber herrscht Einigkeit.

Und wie steht es um die Nachhaltigkeit von PE-Maßnahmen – oder ist ausschließlich das Hier und Jetzt relevant? „Wenn sich Rektorate ändern, sollte sich personal(entwicklungs)mäßig idealerweise nicht eruptiv etwas ändern“, so Sektionschef Elmar Pichl vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. Für ihn steht das Thema Personal ganz oben auf der Agenda, ebenso wie für Gerda Müller, Vizerektion für Personal und Diversity der mdw: „Die Personalentwicklung sollte integrativer Bestandteil der Strategieentwicklung von Universitäten sein; immerhin sind 70% des Budgets von Universitäten Personalkosten.“ Hier gilt es, nachhaltige Strategien zu entwickeln und zu verankern und sie lädt zur aktiven Mitgestaltung ein. Monika Strasser, Geschäftsführerin von KnewLEDGE unterstützt diese Haltung und fordert Flexibilität und Offenheit ein. In Zeiten von Digitalisierung, Technologisierung und Generationenwandel rät Anna Steiger, AUCEN-Sprecherin und Vizerektorin für Personal und Gender der TU Wien, „auf die Jungen zu hören, sie einzubinden, von ihnen zu lernen und die Zukunft mit ihnen gemeinsam zu gestalten.“

Downloads: 

Fotos
Tagungsbooklet
Tagungseinladung
Präsentation Gundi Wentner
Präsentation Doris Walter
Präsentation Niels Pfläging
Präsentation Florian Stieger
Präsentation Stephan Laske

Weitere Reaktionen auf die AUCEN-Tagung:

Staatspreis KnewLEDGE
Der Standard vom 28.01.2017

 

An dieser Stelle sei der mdw ein herzlicher Dank dafür ausgesprochen, dass sie die AUCEN-Tagung in ihren Räumlichkeiten gehostet und uns bei der organisatorischen Vorbereitung so professionell und zuvorkommend unterstützt hat!

 

Online gestellt am 25.01.2017, Zusammenfassung von AUCEN-Geschäftsstelle, Dr.in Katharina Mallich-Pötz